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Ronald Schmäschke:

Die koproskopische Diagnostik von Endoparasiten in der Veterinärmedizin

Für Igelpfleger – und nicht nur für sie, sondern auch für Haustierhalter und Landwirte – gehört die so genannte »koproskopische Diagnostik« zu den wichtigsten Verfahren, etwas über die gesundheitliche Situation ihrer Tiere zu erfahren. Diese mikroskopischen Untersuchungen von Kotproben sind eine bewährte und aufschlussreiche Methode der Veterinärmedizin, Innenparasiten nachzuweisen, um dann befallene Tiere zielgerichtet behandeln zu können.

Für Igelstationen und Igelfreunde, die regelmäßig hilfsbedürftige Igel aufnehmen, ist es von Vorteil, über ein eigenes Mikroskop zu verfügen und sich ein paar Grundkenntnisse über solche Untersuchungen und die Parasiten selbst anzueignen, die Ronald Schmäschkes hervorragend illustrierte Buch vorstellt. Sie können damit schnell und unabhängig von Laborarbeitszeiten versuchen, Ursachen von Krankheitsanzeichen, zum Beispiel Durchfall oder grünem Kot, nachzugehen. So wird keine wertvolle Zeit bis zur Therapie verloren, ein großer Pluspunkt, wenn man weiß, wie schnell sich einzelne Parasiten vermehren können.

Eine große Hilfe für die Einarbeitung in die nicht immer ganz leicht zu verstehende, aber spannende Materie ist Ronald Schmäschkes Buch »Die koproskopische Diagnostik von Endoparasiten in der Veterinärmedizin«. Das großformatige und mit vielen hervorragenden Fotos ausgestattete Buch versteht sich zwar als Leitfaden und Nachschlagewerk für Tierärzte, Mitarbeiter in diagnostischen Laboratorien und andere (werdende) Fachleute. Es ist aber durchaus auch für engagierte und wissbegierige Laien geeignet, denn es führt systematisch, Schritt für Schritt, in die Thematik ein.

Das beginnt mit ausführlichen Hinweisen zur Entnahme des Untersuchungsmaterials und einer bebilderter Auflistung, was alles an Gerätschaften, Verbrauchsmaterialien und Chemikalien benötigt wird. Für ambitionierte Einsteiger sind die Infos zu den Anforderungen an das benötigte Mikroskop wichtig und hilfreich. Bevor der Autor über die Entwicklungsstadien verbreiteter tierischer Parasiten behandelt, listet er zunächst die Charakteristika von Saug-, Band-, Fadenwürmern und Co. auf. Im folgenden Kapitel lernt man die einzelnen Untersuchungsmethoden wie u.a. Aufschwemmmethode, Sedimentations-, Flotations- oder Auswanderungsverfahren kennen. Auch wenn Igelpfleger in der Regel mit dem einfachen Schnellverfahren arbeiten (etwas Kot mit einem Tropfen Wasser auf den Objektträger und Deckgläschen drauf), können sie hier doch einen interessanten tiefergehenden Einblick in die Labordiagnostik gewinnen.

Den Hauptteil des Werks macht die ausführliche bebilderte und nach Tiergruppen geordnete Beschreibung von diversen Endoparasitenstadien aus; nur mit dem Wissen über die jeweilige spezielle Form, Gestalt und Struktur können die gefundenen Parasiten bzw. ihre Larven, Eier etc. eindeutig identifiziert werden. Hier lassen sich die wesentlichen morphologischen Eigenschaften wie Form, Größe, Häufigkeit oder auch Besonderheiten nachschlagen; für den Igel werden Darmsaugwurm, Bandwurm, Lungen- und Darmhaarwurm, Lungenwurm, Kokzidien, Kryptosporidien und Giardien näher betrachtet. Wertvoll für Neulinge auch das abschließende Kapitel zu Fehlerquellen und Pseudoparasiten – da sind u.a. Darmpassanten, Pollenkörner, Nahrungsbestandteile abgebildet und beschrieben; nicht einmal die Abbildung einer Luftblase fehlt. Ein für Fachpublikum gemachtes, gut strukturiertes Nachschlagewerk, das verständlich und anschaulich genug ist, um auch Nichtfachleute anzusprechen.

Schlütersche Verlagsanstalt Hannover 2014, 152 Seiten, ISBN 978-3-89993-676-6

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